Das Pferd als Co.–Therapeut

Schon seit vielen tausend Jahren faszinieren Pferde uns als Menschen. Durch ihre Schönheit, ihre Dynamik und ihr Temperament fesseln sie unseren Blick und inspirieren uns. So spricht das Pferd den Menschen auf vielen Ebenen an, die aber auch oft nicht erklärt werden können. 

Ganz oben steht die emotionale Ebene. Durch sein wertfreies Verhalten ist es dem Pferd egal wie der Mensch aussieht, welche Kleidung er trägt oder ob er besondere Fertigkeiten besitzt – Hauptsache der Mensch behandelt ihn gut. Das Pferd ist wie ein vorgehaltener Spiegel und spiegelt einen somit in seinem Verhalten und in seinem Umgang. Der Mensch selbst kann sich in Ausdruck und Körpersprache wiedererkennen, zum Beispiel in Freude, Furcht oder Neugierde.

Für die Reittherapie sind die dreidimensionalen Bewegungsabläufe, die das Pferd auf seinen Reiter überträgt, ein erheblicher Vorzug. Somit hilft es dem Klienten, seine Wirbelsäule aufzurichten und besser im Gleichgewicht auf dem Pferd zu sitzen. Das Getragenwerden hat eine beruhigende Wirkung und ist daher förderlich für den Bewegungsapparat der Klienten. 

Das Therapiepferd als Co.- Therapeut hilft dem Therapeuten, das Befinden des Klienten herauszufinden, indem es den Klienten in seinem Verhalten wiederspiegelt. So kann der Therapeut erkennen, wo der Klient gerade steht und wie es diesem geht. Das Pferd ist in der Lage, die Stimmungen des Menschen positiv zu beeinflussen. Bedürfnisse nach Akzeptanz und Zuwendung werden von dem Pferd auf unterschiedliche Art und Weise befriedigt. Das Pferd kann dem Klienten klare Grenzen aufzeigen, die von diesem oft besser angenommen werden, als vom Therapeuten. Der Co.–Therapeut ist in der Therapie somit ganzheitlich einsetzbar. So entsteht eine gegenseitige Wechselwirkung zwischen Pferd, Therapeut und Klient.